Männermodel Jera Diarc berichtet uns von seinem Leben zwischen Shooting, Anprobe, Catwalk und Hotel. Natürlich ist nicht alles Gold was in der Sonne glänzt, dafür aber umso spannender...

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Modeschule Brigitte Kehrer

mode kolumne - Jera Diarc

16.07.2010

+ Fotos und Schrecken in Europa - Teil4 +

In Deutschland angekommen legte ich mich in der Wartehalle... schlafen. Nichtsahnend was für eine Scheiße mich Zu Hause erwarten wird...   

Ich lag auf einer Sitzbank, starrte an die Decke des Terminals und ließ die letzten Wochen noch einmal Revue passieren....  

Für das Florenz-Shooting heuerte Mihara Yasuhiro einen Fotografen an. Neben seiner Kamera hatte er noch seinen Sidekick im Gepäck. Welche Aufgabe dieser Typ hier hatte außer zu nerven, im Weg zu stehen und das Geld anderer Leute auszugeben, war mir ein Rätsel. Vielleicht war er ja so etwas wie die moralische Unterstützung, die Kraft die die Fesseln zum sprengen bringen sollte, damit sich die künstlerische Energie des Fotografen voll entfalten kann.
Des wohl sehr berühmten Fotografen, von dem ich bis dahin nichts gehört oder gesehen hatte. Aber das hat ja nichts zu sagen. Auf jeden Fall Jemand auf den die großen Designer händeringend zugreifen um ihre Editorials zu verwirklichen. Ein unfreundlicher alter Sack, der alles gering zu schätzen schien, jeden von oben herab behandelte und alle Frauen anbaggerte die nicht ihre Knöchel bedeckt hatten. Normalerweise schminken sich nur Leute mit ausfallenden Attitüden, die ihren mangelnden Charakter, oder ihren unsicheren, unausgereiften Charakter, hinter dieser Karnevalsfratze verbergen müssen. Normalerweise ist arrogantes Verhalten in diesem Geschäft für die unterste Nahrungskette reserviert. Für all Jene die ihre Fußspitze in die Tür gestellt bekamen und jeden Quadratzentimeter, mit gefletschten Zähnen und ausgefahrenen Ellbogen glauben verteidigen zu müssen. Normalerweise...aber Ausnahmen be...   Ihr wisst schon!  

Nachdem Rafael und ich die florentinische Nacht in Flammen gesetzt hatten, kehrten wir zu unserem Hotel zurück und liefen in die Arme des Shooting-Teams! Die  Silhouette einer dunkel gekleideten Meute am Ende der Straße, nur beleuchtet vom schwachen Licht der aufgehenden Sonne, welche eigentlich der Mond sein sollte.

Na jetzt kann die Partie ja richtig losgehen!
rief ich in die Gruppe.

Rafael legte seinen Arm um eine der Assistentinnen.

Ja genau..richtig los gehen!  

Oh, ihr seid schon wach! Habt ihr schon gefrühstückt?  fragte uns einer von ihnen.  

-Schon wach? Schon gefrühstückt? Was ist denn hier los?-  Also um mal eine Übersicht zu gewinnen: Wir kamen in Florenz an für das Japan-GQ Shooting. Für Essen und Trinken wurde gezahlt! Mehr Trinken als Essen! Dann bekamen wir die Nachricht, dass das Shooting von 7 Uhr morgens auf Nachmittags verschoben wurde. Was uns dazu veranlasste, wie heißt es so schön in Clockwork Orange ?, die Kuh richtig fliegen zu lassen. Wir spülten uns mit Whisky durch die Straßen von Florenz. Und da stehen die jetzt vor uns und fragen, ob wir schon wach sind.

Rafael und ich gingen auf unser Hotelzimmer und zogen uns um. Auf dem Tisch lag ein Fax mit der Nachricht, dass das Shooting doch nicht verschoben wird. Das Gleiche wird uns in zwei Tagen in Berlin passieren.  

Scheiße, Alter! Das Shooting ist ja wirklich gleich! Was machen wir denn jetzt?  

Wir tun so als wär nix! , antwortete ich.  

Ich bin noch besoffen!  

Lachend stiegen wir in den Bus. Wir fuhren mit dem Team in die Toskana. Die Sonne brannte auf die Landschaft. Feuerte aus allen Rohren. Wir fuhren auf einen riesigen Landschaftssitz in dessen Mitte ein gigantisches Herrenhaus stand. Überall rannte Personal herum. Trabten Pferde durch die Gegend. Das Innere des Hauses schien völlig unberührt. Beinhaltete alles was man sich vorstellen kann. Das hauseigene Schwimmbad  war verziert wie ein Palast aus dem alten Rom. Zwischendurch sah man immer Menschen in Dienstkleidung durch das Gebäude huschen. Von Besitzern oder davon, dass hier jemand wohnt, war nicht die Spur. Es war so, als hätte das Haus die ganzen Leute eingestellt. Das Shooting fand im Inneren und in den Gärten statt.

Der Stylist hatte ein Pflaster im Gesicht, was sein unteres Augenlied  nach unten zog. Lehnte sich weit in Richtung meines Gesichts und ein dicker Eitertropfen floss ihm aus dem Auge, während er mich schminkte, der auf halber Höhe halt machte. Na toll! Was für ein Dreamteam!

Der Stylist mit seinem auseinander klaffenden Auge. Der Fotograf der süffisant sein Arm in die Hüfte lehnte während er ein Foto schoss. Klick...klick...klick...klick! Sein Sidekick, der es irgendwie auf mich abgesehen hatte und dieses Haus, was sich sein eigenes Personal hielt.

In einer Fotoeinstellung drückte mir der Sidekick eine schwarze Feder in die Hand. Was für eine gute Idee dachte ich mir...sieht super aus...der Typ ist ja doch zu etwas zu gebrauchen. Klick...klick...klick...klick!

Am Ende des Tages aßen wir in einem Restaurant. Dort offenbarte mir dieser Typ, dass eine schwarze Feder ein schlechtes Omen sei. Ich fragte ihn ob er abergläubisch ist... Nein, nein antwortete er, aber die Feder sei es für uns beide. Und er hätte das schlechte Omen an mich weitergegeben.
Meine Güte was für ein Kerl. Für solche Leute werden Löcher in der Wüste gebuddelt. Im Mittelalter hätten sie ihn verbrannt, wenn er schwerer als diese Feder wäre. Sie fuhren uns zurück in unser Hotel.  

Ich wachte im Flughafen auf, nahm mir ein Taxi und fuhr nach Hause. 

Wir mussten meine Sachen aus dem Keller holen um sie in die neue Wohnung zu bringen Ich schloss die Kellertür auf und ein schwüler, modriger Geruch kam mir entgegen. Ich ging die Treppen runter und stand knietief im Wasser. Alle meine Sachen waren im Arsch. Meine Bücher, meine Fotos, meine Magazine, alles! Alles war nur noch feuchter Klump. 

Diese  kleine scheiß Hexe! 


+ Mehr von Jera gibt es hier +




 

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