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Modeschule Brigitte Kehrer

 

Nachhaltigkeit in der Mode - Aktuelle Entwicklugen und Zukunftsvisionen

„Wie könnte eine öko-faire Zukunft in der Modeindustrie aussehen?“

– Mit dieser Frage haben sich 10 Studierende der Hochschule Niederrhein, zukünftige Modedesigner, Bekleidungstechniker, Textil-Ingenieure und Modemanager, in einem Projekt im Rahmen der FairSchnitt – Studieren für eine sozialgerechte Modeindustrie Initiative der Frauenrechtsvereins FEMNET e.V. auseinandergesetzt.

Unter dem Dachthema Verantwortung in der Modebranche wurden in mehreren Workshops und Seminaren Themen wie Umwelt- und Sozialstandards in der Modeindustrie, Unternehmensverantwortung und die Transparenz der Lieferkette von Modeunternehmen behandelt. Punkte, die derzeit an immer mehr deutschen Modeschulen Einlass in das Curriculum erhalten. So begleitet FEMNET e.V. durch die Unterstützung von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW die Förderung derartiger Inhalte in deutschen Modestudiengängen.

Die Ergebnispräsentation des Projekts durch die Studentengruppe wurde auf der Webseite www.karmashirt.de realisiert. Unter anderem gibt es dort ein von den 10 Studentinnen designtes, über die Textile Kette aufklärendes T-Shirt. Auf diesem Wege wollen die jungen, mode- und nun auch sozial- und arbeitsrechtsbewussten Studentinnen VerbraucherInnen auf das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Mode aufmerksam machen.

Wir hatten die Möglichkeit der begeisterten Projektleiterin Anne Neumann von FEMNET e.V.  zu sprechen:

Seit wann sind Sie für FEMNET e.V. aktiv und an welchen Projekten waren Sie bisher beteiligt?

Seit Sommer 2015 koordiniere ich die Bildungsarbeit an Modestudiengängen im Namen des gemeinnützigen Vereins FEMNET. Die Unterstützung für Schulungen von WorkshopleiternInnen, Fachtagungen für DozentInnen, Bildungsmaterial-Erstellung sowie die Organisation von Konferenzen erhalten wir durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und von Engagement Global im Auftrag der Bundesregierung (BMZ).

Zusätzlich zu diesen Aktivitäten halte ich gelegentlich Vorträge, spreche auf Veranstaltungen oder mache bei Straßenaktionen mit, um VerbraucherInnen über die katastrophalen Arbeitsbedingungen weltweit in der Bekleidungsbranche zu informieren und mit ihnen Möglichkeiten zur Veränderung zu diskutieren.

Worin liegt Ihre persönliche Motivation, das Projekt FairSchnitt zu unterstützen?

Ich finde es skandalös, dass weltweit viele Millionen Menschen, die auch die Kleidung für den deutschen Markt herstellen, von ihren geringen Löhnen nur schwer überleben können und ein gesundheitliches bis lebensgefährdendes Risiko tragen.

Was ist die Kernbotschaft, die an die Studierenden anhand des Projekts übermittelt werden soll?


Die Kernbotschaft lautet für mich: Alle Modestudenten sollten sich mit den Auswirkungen der Modeindustrie auf die Menschen und Umwelt weltweit beschäftigen.

Das Bewusstsein für ihre soziale und ökologische Verantwortung muss gestärkt werden. Die Modestudierenden von heute können dazu beitragen, dass ihre Branche diese Strukturen verändert. Dazu müssen sie sich in ihrem Studium mit den Problemen auseinandersetzen und Lösungsansätze erarbeiten. Ziel sollte es sein, eine klare Position zu finden, mit der sie in das Berufsleben einsteigen können: ob sie die aktuellen Verhältnisse in der Branche unterstützen oder zu ihrer Veränderung beitragen wollen.


Was kann der Durchschnitts-Modekonsument in Deutschland an seinem Kaufverhalten ändern, um positiven Einfluss auf die schlechten Hintergründe der Modeproduktion zu nehmen?

Viel! Alle Modekonsumenten können auf unterschiedlichen Wegen aktiv werden, um für die Mitarbeiter der internationalen Textilproduktion bessere Lebensbedingungen zu schaffen.

Das fängt an mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit beim Kleidungskauf. Höchstes Gebot ist: Wenig neu kaufen, um Ressourcen zu schonen, und wenn dann „öko-fair sinnvoll“. Ein wichtiges Kriterium sind Gütesiegel wie Fairtrade-Baumwolle, GOTS und Hersteller, die Mitglied in der Fairwear-Foundation sind.

Mindestens ebenso wichtig ist es, in der Öffentlichkeit für die Forderung nach besseren Verhältnissen in der Mode einzutreten – sei es gegenüber PolitikerInnen oder Modeunternehmen selbst. Entweder indem man an Demonstrationen, Kampagnen, Info-Veranstaltungen o. Ä. teilnimmt, oder indem man sich direkt an ein Modeunternehmen wendet und nach deren Produktionsbedingungen für Arbeiter, Lohnpolitik und Materialbezug fragt.

Zudem kann man andere Menschen auf das Thema Nachhaltigkeit in der Mode aufmerksam machen und ihnen mitteilen, wie sie aktiv werden können. Dafür bieten sich gewisse Alltagssituationen, wie beispielsweise das gemeinsame Shoppen mit Freunden oder Gespräche über Kleidung an.

Auch Online mangelt es nicht an Möglichkeiten. Modekonsumenten, die sich für ihre Mitmenschen und Umwelt engagieren möchten, können reichlich Informationen sammeln. So auch auf der Homepage und Facebook-Seite von FEMNET.

Wie stellen Sie sich die Integration des Themas Nachhaltigkeit in zukünftigen Lehrplänen an deutschen Modeschulen vor?

Nachhaltigkeit, in seiner ökologischen und sozialen Dimension, gehört für mich fest in das verpflichtende Curriculum aller Mode- und Textilstudiengänge – in allen Bereichen, von Arbeitswissenschaft bis Faserkunde, von Design Activism bis Modetheorie.

Die Bewusstseinsstärkung bei den Studenten über ihre gesellschaftliche Verantwortung in der Bekleidungsbranche und die Diskussion von Lösungsansätzen für soziale und ökologische Konflikte sind die wichtigsten Aspekte, die ein Modestudium liefern sollte.

Für das Entwickeln von Lösungsansätzen ist es großartig, wenn eigene auf Nachhaltigkeit in der Mode ausgerichtete Studiengänge und Forschungsprojekte entstehen. Dafür ist natürlich auch die entsprechende Förderung und Finanzierung durch politische Stellen erforderlich.





 

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