Duro Olowu – Der westlichste afrikanische Designer ++
Ursprünglich stammt er aus Nigeria, führt sein Modelabel in London und lebt in Harlem. Der Designer Duro Olowu wird von Michelle Obama getragen und entwirft Kollektionen zusammen mit Iris Apfel. So bunt sein Leben, so aufregend sind seine afrikanisch angehauchten Kollektionen.
Dass er einmal ein erfolgreicher Anwalt war, kann man sich heute nur schwer vorstellen. Aber zuerst trat Duro Olowu, Sohn eines Nigerianers und einer jamaikanischen Mutter, in die Fußstapfen seines Vaters. Dass die Entscheidung zur Mode aber die richtige war, bestätigt schon ein Jahr nach Labelgründung die Auszeichnung als New Designer of the Year während der London Fashion Week 2005.
Ein hoch tailliertes Boho-Patchwork-Kleid, das bekannt wurde als das Duro, brachte damals das neue Label auf den Radar der Modebranche und wurde zum Kultmodell, nachdem es von der Vogue-Redakteurin Sally Singer und Julie Gilhart von Barneys entdeckt wurde.
Bis heute sind der bunte Mix aus afrikanischen Mustern, 70er Jahre Silhouetten und ungewöhnlichen Farbkombinationen seine eigenwillige Handschrift geblieben.
Dabei schafft Duro Olowu es, die plakativen Stoffe und Farben seiner afrikanischen Herkunft konsequent einzusetzen, sie aber gleichzeitig mit modernen Schnitten und Silhouetten zu mischen. Klassische Toile de Jouy Muster oder englische Rosen tauchen auf und werden gegen Leoparden Prints und psychedelische Drucke gesetzt. Oft wird das gleiche Muster in unterschiedlichen Farbvarianten immer wieder verwendet und in einem einzigen Kleidungsstück wiederholt aneinandergesetzt. So fahren die Kollektionen nie allzu deutlich auf der Ethno-Schiene, verstecken aber auch die afrikanische Seele des Designers nicht.
Modisch beeinflusst wurde Duro schon sehr früh von den Frauen in seinem Umfeld. Denn in Nigeria gibt es ein Sprichwort das besagt, dass man nie genau weiß, ob jemand auf eine Hochzeit, eine Beerdingung oder Taufe geht. Farbe ist immer Trumpf.
Gerade kooperiert der Designer mit JCPenney, für die er eine limitierte Kollektion für den Frühling 2013 entwickelte, die zu günstigen Preise seine bekannte Handschrift trägt. Kleidung, Taschen und Accessoires wurden mit Hilfe von Stilikone Iris Apfel und Künstlerin Bella Foster entworfen, mit denen er befreundet ist.
Fotos: Luis Monteiro