Clean Clothes Kampagne gegen H&M Conscious Collection ++
Mit dem Slogan - Bewusste Modelinie von bewusstlosen NäherInnen – startet die Christliche Initiative Romero (CIR) eine Anti-Kampagne gegen die Concious Collection von H&M, die angeblich unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Man kann nicht genug auf die Missstände in den Drittweltländern und die große Kluft zwischen einer Werbekampagne und der tragischen Wirklichkeit aufmerksam machen. Während wir hier fröhlich unsere neue Frühlingsgarderobe aufstocken, ganz nach dem Motto – je günstiger die Klamotte, desto mehr kann ich davon kaufen – versperren sich die meisten Kunden komplett der Wirklichkeit. So wie am liebsten niemand an das mit Medikamenten gemästet und unter widrigen Bedingungen gehaltene Schwein denkt, wenn das Schnitzel auf dem Teller liegt, wird auch komplett ausgeblendet woher unsere billige Kleidung kommt. Die wird komplett von Maschinen hergestellt?! Nicht wahr?!
Dass dort Menschen unter schlimmsten Bedingungen arbeiten und für unseren gehobenen Lebensstandard sorgen, kommt uns völlig absurd vor.
H&M schafft es trotzdem immer wieder unser gutes Gewissen zu bedienen, indem der Konzern sich mit seiner Concious Collection als großer Wohltäter gibt und der steigenden Nachfrage nach grüner Mode nachkommt. Die Kunden sollen „vertrauen können, dass alles, was sie von uns kaufen, mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt hergestellt wird“, so H&M-CEO Karl-Johan Persson.
„H&M betreibt hier Greenwashing und ignoriert die teilweise katastrophalen Zustände in seinen asiatischen Zulieferfabriken“, bringt es Gisela Burckhardt von FEMNET jedoch auf den Punkt.
Denn die Arbeitsrealität in asiatischen Textilfabriken sieht immer noch düster aus. Allein in kambodschanischen Zuliefererfabriken von H&M sind zwischen 2011 und August 2012 2.900 NäherInnen in Massenohnmachten kollabiert. Infolge zu niedriger Löhne sind viele ArbeiterInnen mangelernährt. Mit einem Umsatz von rund 16,3 Mrd. EUR und über 2 Mrd. EUR Gewinn (im Jahr 2012) steht H&M besonders in der Pflicht, seinen ArbeiterInnen in Asien endlich einen Lohn zu zahlen, der ein würdiges Leben ermöglicht.
„Eine Verpflichtung des Branchenprimus zu Existenzlöhnen hätte Signalwirkung für die gesamte Modeindustrie“, erklärt Kirsten Clodius von der CIR.
H&M und Co. konsequent boykottieren
Leicht vorstellbar wie viel Macht Konzerne wie Gap, Levis, Zara und H&M eigentlich haben, um die Welt ein bisschen zu verbessern. Sie haben es in der Hand, die Arbeits- und Lebenssituation der dortigen Näherinnen endlich auf ein würdiges Level zu heben. Aber solange auch beim Kunden kein Umdenken stattfindet, bzw. der Realität nicht konsequent bei jedem Kauf ins Auge geschaut wird, wird die Veränderung nur sehr langsam von statten gehen.
Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) fordert deshalb von den mächtigen Modegiganten die Zahlung von existenzsichernden Löhnen und verbesserten Arbeitsbedingungen.
Mit einer Petition kann jetzt jeder den öffentlichen Druck auf H&M und andere Modekonzerne erhöhen.