Modelabel Ksenia Schnaider – Camouflage aus Kiew ++
Die Ukraine haben wir in der Regel nicht auf dem Radar, wenn es um neue Trends und Labels geht. Doch die Frühjahr/Sommer Kollektion 2013 von Modelabel Ksenia Schnaider aus Kiew zog unsere Aufmerksamkeit schnell auf sich, obwohl ihre Camouflage-Muster sich eigentlich perfekt zu Tarnzwecken eignen würden.
Schon als Teenager wollte Ksenia Marchenko sich nicht mit dem modischen Angebot in ihrer Heimat Ukraine zufrieden geben. Also kaufte sie eine Nähmaschine. Während ihres Geschichtsstudiums merkte sie, dass ihr Interesse immer wieder aufs Neue von den kreativen Aspekten der Kulturgeschichte angezogen wurde. Mittlerweile nähte sie nicht nur ihre eigenen Kleider, sondern auch die ihrer Freunde. Langsam dämmerte ihr, dass ihr Hang zu Kreativität und Mode mehr als nur ein einfaches Hobby war.
Den Link zur Kulturgeschichte merkt man ihren Entwürfen auch heute noch an. Immer wieder tauchen in ihren Kollektionen kostümgeschichtliche Anleihen auf. Und dennoch sind die Designs ihres Labels Ksenia Schnaider, das sie 2011 zusammen mit ihrem Mann Anton Schnaider gründete, von klaren Linien und Einflüssen aus der Architektur geprägt. Kastige Hemden treffen auf lange Bleistift-Hosen, weit schwingende Röcke werden von zarten Blusen begleitet. Der Look von Ksenia Schnaider ist unaufdringlich und bedacht und dennoch mischt sich durch clever eingesetzten Prints immer eine Prise Spaß mit hinein.
Für den Frühling/Sommer 2013 mischen sich zartblaue Camouflage-Muster mit weißen Polka Dots und wirken dabei so unbeschwert, dass sie auch mühelos als Wolken durchgehen könnten. Transparente, aufgesetzte Taschen in unschuldigem Weiß unterstützen diesen Effekt und geben den Röcken, Kleidern und Blusen mit teils transparenten Rückeneinsätzen etwas durch und durch sommerlich Leichtes.
Obwohl Ksenia Marchenko den schnellen Rhythmus der Modebranche für unnatürlich hält, richtet auch sie ihre Kollektionen nach dem saisonalen Turnus aus. Ihr Wunsch ist es, in ihrer Heimatstadt Kiew ein größeres Team um ihr Label herum aufzubauen, so dass sie sich verstärkt auf den Entstehungsprozess ihrer Kollektionen konzentrieren kann. Denn in Zukunft sollen kulturelle Aspekte und traditionelle Herstellungstechniken in ihrer Mode wieder eine größere Rolle spielen.