Vaute Couture – Vegane Mode als Selbstverständlichkeit ++
Designerin Leanne Mai-ly Hilgart setzt sich nicht nur für Tiere und Umwelt ein, sondern merkte auch schnell, dass die Modebranche eine große Plattform bietet, um viele Menschen mit einer wichtigen Botschaft zu erreichen. Für ihre vegane Mode verzichtet sie auf Leder und Fell und bringt damit die New Yorker Presse in Wallung.
Die Modebranche wird ethisch und moralisch immer schwieriger anzunehmen. Für die einen sind es immer noch NUR Kleider, Mittel zum Zweck, für die anderen stecken Verantwortlichkeiten und Schicksale dahinter. Viele Modeunternehmen reagieren bereits auf Skandale um Chemikalien in Kleidungsstücken oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Bangladesh, aber hinter manch einem Großkonzern scheint eine so große Maschinerie zu stecken, die ein komplettes Umlenken erschwert. Also müssen die kleinen Modelabels wieder ran, um zu zeigen, dass es auch anders geht. Öko-Zertifizierungen und biologische Stoffe sind für viele Designer zwar schon eine Selbstverständlichkeit, aber der komplette Verzicht auf Leder scheint für einige noch schwer vorstellbar. Vegan – so arbeitet Stella McCartney bereits seit Gründung ihres Labels. Konsequent lehnt sie jeden Gebrauch von Leder und Fell in ihrer Mode ab. Erst wenige Mode- und Accessoirelabels haben sich daran ein Beispiel genommen. In New York startet jetzt Leanne Mai-ly Hilgart mit dem Konzept der veganen Mode durch. Mit dem Wortspiel Vaute Couture tauscht sie das H gegen das V von vegan und behauptet selbstbewusst, dass das Erlebnis ihre Mode zu tragen, immer größer sein wird, als ein tierisches Material jemals bieten könnte.
2008 hängt sie ihre Modelkarriere und ihr Studium an den Nagel, um sich ganz ihrer Mission zu widmen. Tiere sollen außen vor bleiben und so wird ein schwerer Wintermantel nach einer Abstimmung im Internet das erste Stück ihres neuen Projekts. Inspiriert von den eisigkalten Wintern ihrer Heimat Chicago, ist der Mantel aus recycelten und wieder verwertbaren Fasern hergestellt und lokal produziert. Das Material ist wärmer als Wolle, wind- schnee- und regenabweisend und temperaturregulierend. Als der Mantel 2009 endlich online erhältlich ist, kann sich Leanne vor Bestellungen nicht retten und viele Kunden, die den Mantel schließlich noch nie in Natura gesehen haben, warten gerne einige Monate auf ihre Order. Der beste Beweis dafür, dass das Konzept aufgeht.
Von Chicago zieht sie schließlich nach New York, um dort ihr Atelier und den ersten Shop zu eröffnen. Im Februar 2013 präsentiert sie VAUTE bereits auf der New York Fashion Week mit der ersten kompletten Ready-to-wear Kollektion. CNN schreibt daraufhin, dass ihre tierfreie Kleidung Laufsteggeschichte geschrieben hat. Auch nach Stella McCartney scheint der Gedanke auf Leder und Pelz zu verzichten, sowohl für die Presse, als auch für die Kunden sehr innovativ zu sein. Dabei ist Weglassen doch eigentlich ziemlich einfach. Aber sein Marketing auf etwas zu stützen, was eigentlich gar nicht vorhanden ist, natürlich umso schlauer. So werden bei Vaute Couture Bikerjacken einfach so lange gewachst, bis die Oberfläche glänzt als sei es Leder.
Mit Sicherheit gibt es bereits einige grüne Labels, die ähnlich arbeiten, aber vielleicht noch nicht das Zauberwort VEGAN in der Mode für sich entdeckt haben.