Klebetattoos – Wie Tattly kurzeitig eine harte Nummer aus uns macht
Fake ist zum Schimpfwort geworden, aber etwas nachzustellen hat auch seine Vorteile. Denn Klebetattoos suggerieren kurzeitig eine Coolness, die schnell wieder abzulegen ist. Wer also zu feige für ein echtes Tattoo ist, sollte zumindest mutig genug sein, um ein großzügiges Sommerexperiment mit einer guten Handvoll Abziehtattoos einzugehen.
Sommer heißt auch immer gleichzeitig Körperbeschauung. Plötzlich kommen Dinge zum Vorschein, die will man bei fremden Menschen nicht unbedingt sehen, denn Haut zu zeigen, ist leider nicht in allen Fällen ein Gewinn. Aber auch ein weiters Phänomen taucht auf. Man bekommt auf´s Neue vor Augen geführt, dass man anscheinend der einzige untätowierte Mensch auf der Welt ist. Endlich bekommt die Kunst wieder ihre große Plattform, um sich gebührend zu präsentieren. Denn wer behauptet, sich nur für sich selbst von der Nadel quälen zu lassen, unterschlägt den Balsam, den die bewundernden und neugierigen Blicke verteilen. Was Geld kostet, will man schließlich zeigen.
Aber es gibt natürlich auch diejenigen, die nur gerne gucken, ihren Körper aber selbst unangetastet lassen. Schon als Kind wollten wir cool, stark und verwegen wirken und klebten uns mit Abzieh-Tattoos voll. Die Phase war nur kurz und ist schon sehr lange vorbei. Aber da es anscheinend für jeden Trend eine zweite Chance gibt, sind auch die bunten Klebebilder zurück, die zumindest auf der Haut wieder schnell verschwinden.
Mit großem Spaßfaktor hat sich der amerikanische Onlineshop Tattly den temporary tattoos verschrieben und ermutigt alle mit jungfräulicher Haut, in eine neue Rolle zu schlüpfen. Und wer sich nur an ein einziges Motiv ran traut, ist gleich schon wieder uncool. Wenn schon, denn schon. Verschwindet ja auch schnell wieder. Abgesehen davon sind die Designmotive keine kitschigen Klebebilder, sondern ziemlich kunstvolle Grafiken, die gar nicht mal so unecht aussehen.
Tattly Gründerin Tina Roth Eisenberg ist auch hier ihrem Lebensmotto gefolgt:
„Wenn ich mich über irgendetwas immer und immer wieder beschwere, muss ich entweder selber etwas daran ändern oder irgendwann einfach still sein.“
Als sie sich also irgendwann genug über hässliche Klebetattoos am Arm ihrer Tochter geärgert hatte, nahm sie die Sache einfach selbst in die Hand. Sie kontaktierte bekannte Künstler, Illustratoren und Designer und startete durch.
Wie lange der Trend anhält wird sich zeigen, aber ein kleiner Sommerspaß sollte in dieser Saison noch drin sein!
www.tattly.com