Kyle Hopkins – Augen und Ohren auf für diesen Schmuck! ++
Die Kollektionen des Londoner Schmuckdesigners Kyle Hopkins sprechen alle Sinnesorgane an. Und zwar im bildhaftesten Sinne. Seine Ketten aus Ohren, Augen, Lippen und Fingerabdrücken in Gold, Silber und Bronze sind definitiv nicht Jedermanns Sache. Wobei die MATERIAL GIRL Kollektion im Sommer 2013 jedoch eine Hommage an jede Frau einzelne ist.
Kyle Hopkins macht Schmuck, der eigentlich ziemlich wenig mit Schmuck im klassischen Sinne zu tun hat. Genau das ist die Absicht des Londoners. So weit weg wie möglich von allen Konventionen, aber so nah als möglich am Inneren der Kundin.
Jedes Stück ist ziemlich einzigartig und trägt eine tiefere Bedeutung. Ich vermische meine Fantasie mit vielen Nachforschungen und Studien und beginne eine Geschichte zu erzählen, die jemand anderes beenden soll. Wenn das Schmuckstück also zu seiner Trägerin kommt, erzählt sie einfach weiter, so der Central Saint Martins Absolvent.
Jeder verbindet wahrscheinlich etwas anderes mit dem Schmuckstück seiner Wahl. Aber man kann sicher sein, dass man danach gefragt wird und hält am besten eine gute Story bereit.
In seinen Entwürfen beschäftigt sich Kyle mit der Studie von Menschen, Tieren, Pflanzen und geometrischen Formen. Manche Stücke wirken allein durch ihre cleanen, simplen Formen. Aber man würde Kyle Hopkins nicht als Minimalisten bezeichnen. Ganz im Gegenteil. Kleine Figuren, weibliche Körper, realistisch nachgebildete Körperteile, brutale Zähne oder Klauen zeigen seine Vorliebe für schräge Motive.
Sich räkelnd auf Creolen Ohrringen, in Bewegung und als Liebespaar auf einem Ring oder als in Pose geschmissener Manschettenknopf, die Material Girl Kollektion für den Sommer 2013 zeigt, dass eine sehr künstlerische Tiefe in ihm steckt. Würde man nämlich ausschließlich seine zweite Linie für die kommende Saison sehen – Schmuck aus vergoldeten Dosenverschlüssen – würde man Londoner nicht gerecht werden können.
Kyle Hopkins spielt mit Konventionen und Clichés und zeigt, dass Schmuck mehr kann als einfach nur zu glänzen. Denn im Endeffekt sollen auch seine Kollektionen eine breite Zielgruppe ansprechen, allein schon wegen der moderaten Preise.