Schiaparelli & Prada – Schwestern in Geist & Mode ++
Zwei der einflussreichsten italienischen Designerinnen ihrer Generation, Elsa Schiaparelli und Miuccia Prada, wurde in diesem Sommer eine Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York gewidmet. So vieles die beiden Frauen auch unterscheiden mag, die Liebe zum mutigen und spielerischen Umgang mit Mode verbindet Schiaparelli und Prada über die Generationen hinaus. Der Bildband Schiaparelli & Prada – Impossible Conversations zeigt die vielen kreativen Parallelen der beiden Designerinnen auf dem Weg zum perfekten Design.
Elsa Schiaparelli und Miuccia Prada, zwei Frauen, die auf den ersten Blick nur die gemeinsame Heimat Italien und derselbe Beruf miteinander verbinden. Schiaparelli, geboren 1890 und Prada, sechs Dekaden später, 1949. Aufgewachsen also in völlig verschiedenen Jahrzehnten. Prada begann Kleidung zu entwerfen, als Schiaparelli längst tot war. Daher ist die Frage berechtigt, wieso gerade diese beiden Frauen in einer Ausstellung miteinander verglichen werden.
Different but same same
Weil es eben nicht nur Italien und die Leidenschaft zur Mode ist, sondern vielmehr die unübersehbaren Gemeinsamkeiten in ihren Designs, die die beiden Frauen damals wie heute zu den weltweit einflussreichsten Modedesignerinnen machen. Obwohl Schiaparelli und Prada in unterschiedlichen zeitgeschichtlichen Ären lebten, griffen sie dennoch sehr ähnliche Themen für ihre Kollektionen auf. Das ist ziemlich bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Mode auch als Spiegel unserer Gesellschaft betrachtet werden kann. Da ist es umso interessanter zu beobachten, auf welch unterschiedliche Weise die Designerinnen ihre Inspirationen jeweils in tragbare Mode übersetzten.
Viele Dekaden - ein Stil
Der Bildband zur gleichnamigen Ausstellung in New York zeigt eine Fülle an Fotografien und Illustrationen einzelner Entwürfe von Schiaparelli und Prada und stellt sie einander gegenüber, so dass die vielen verblüffenden Ähnlichkeiten umso offensichtlicher werden. Die Designs Schiaparellis, von den 20ern bis zu den 50ern, und die von Prada, beginnend in den 80ern bis heute, machen deutlich, dass beide Frauen nicht nur eine Vorliebe für außergewöhnliche Textilien und Drucke sowie exzentrische Farben teilen, sondern vor allem für unkonventionelle Formen und zeitgenössische Kunst.
Aufgeteilt in die Kapitel Hard Chic, Ugly Chic, Naif Chic, The Classical Body, The Exotic Body, The Surreal Body und Waist Up/Waist Down, bringt der Bildband die verschiedenen Designs der italienischen Powerfrauen in einem Dialog zusammen und lässt sie miteinander kommunizieren, ohne viele Worte zu verlieren.
+ Diagnose +
Schiaparelli & Prada Impossible Conversations zeigt anhand sorgfältig ausgewählter Entwürfe und deren Gegenüberstellung die geistige Verbundenheit der Modedesignerinnen Elsa Schiaparelli und Miuccia Prada und lässt damit tatsächlich so etwas wie einen verborgenen Dialog entstehen. Besonders schön – kleine eingebundene Zettel zwischen den einzelnen Seiten geben Zitate der beiden Designerinnen wieder und erscheinen dem Leser so beinahe wie ein Gesprächsverlauf.
Titel: Schiaparelli & Prada – Impossible Conversations
Autor: Harold Koda & Andrew Bolton
Verlag: Yale University Press
Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Größe: 26,9 x 19,8 cm
ISBN-10: 0300179553
ISBN-13: 978-0300179552
Sprache: Englisch
Preis: 31,95 Euro